Wolfgang Grösch führt Orts-CSU Fridolfing

Vorstandschaft bestätigt

MdB Peter Ramsauer plädiert für ein starkes Europa

von Agnes Huber

Fridolfing. Bei der Jahreshauptversammlung des CSU-Ortsverbandes Fridolfing im Kellerstüberl in Schiffernleiten wurde die Vorstandschaft mit Wolfgang Grösch an der Spitze im Amt bestätigt. Der hiesige Bundestagsabgeordnete Dr. Peter Ramsauer stellte die Bedeutung der Europawahl im Mai heraus und plädierte für ein starkes Europa als wichtige Stimme im Spiel der Großmächte.

Nach den Neuwahlen zeigte der heimische Bundestagsabgeordnete Dr. Peter Ramsauer anhand einiger Stichworte auf, warum Europa und die Europawahl so wichtig sind. Er begann mit dem Bereich Wirtschaft und betonte, ohne ein grenzenloses Europa wäre die wirtschaftliche Blüte in Deutschland und gerade bei uns im ländlichen Raum nicht möglich. Fridolfing mit seinen florierenden Betrieben sei ein gutes Beispiel dafür, wie wichtig die Verflechtungen in Europa und darüber hinaus sind. Ramsauer nannte auch den Euro als eine entscheidende Stütze der Wirtschaft. Ein weiteres wichtiges Argument ist nach den Worten des langjährigen Abgeordneten die Friedensdividende. Oft werde jetzt vergessen, dass bis zur Wiedervereinigung 1989 rund 1,3 Millionen Soldaten auf deutschem Boden stationiert waren, jetzt sei es nur noch ein Fünftel davon.

Gegenüber China auf Hinterfüße stellen

Nachdem Ramsauer auf die Verflechtungen zwischen europäischen und deutschen Gesetzgebung eingegangen war, nannte er als letztes wichtiges Argument für ein starkes und geeintes Europa das Eintreten für gemeinsame Interessen gegenüber den “Blöcken“ USA (America first“), Russland oder China. „Gerade gegenüber dem immer selbstbewusster auftretenden China müssen wir uns als EU auf die Hinterfüße stellen“, betonte Peter Ramsauer. Nur wenn Europa zusammenstehe, werde auch die christlich-abendländische Leitkultur weiter Bestand haben, sagte der Abgeordnete.

Dass es bei vielen Gemeinsamkeiten und gemeinsamen Zielen aber auch Bereiche gibt, in denen Europa noch weit von einer Angleichung entfernt ist, zeigt der soziale Bereich. Auf eine Frage von Alois Dandl musste Ramsauer eingestehen, dass die Sozialsysteme so verschieden sind, dass bisher alle Versuche gescheitert sind, einheitliche Standards bei Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Pflege oder Rente zu schaffen.

Soziales Gefälle in Deutschland

Dandl sprach auch das soziale Gefälle in Deutschland an: Nach 70 Jahren permanenter Lohnerhöhungen könnten die unteren Einkommen immer weniger mithalten. Der Staat müsse hier eine Lösung finden. Es entspann sich eine Diskussion zu den Stichworten Transferzahlungen, Rente, Alterspyramide und Bürgerversicherung. Robert Aigner sprach das wirtschaftliche Gefälle innerhalb der EU-Staaten an, wobei ihm hier insbesondere die Jugendarbeitslosigkeit große Sorgen bereitet. Anna Marx nannte das Problem der überbordenden Bürokratie in immer mehr Ländern, wozu Ramsauer selbstkritisch bemerkte: „Deutschland hat in vielen Bereichen mit dem „Kas“ begonnen!“ Dazu meinte Altlandrat Hermann Steinmaßl: „Der Mensch will alles geregelt haben, vor allem zuerst beim Nachbarn.“ Er beklagte den zunehmenden Egoismus beziehungsweise Gruppenegoismus in vielen Bereichen.

Nach der regen Diskussion wurden abschießend drei langjährige Mitglieder geehrt. Der langjährige Gemeinde- und Kreisrat Sebastian Röckenwagner ist seit 50 Jahren CSU-Mitglied, Karl Stöckl gehört seit 30 Jahren der Partei an und der ehemalige Gemeinderat Georg Zebhauser ist seit 20 Jahren bei der CSU. Ortsvorsitzender Grösch und MdB Ramsauer ehrten die Jubilare mit Anstecknadeln, Urkunden und einem Schmankerlkorb. Auch Monika Fuchs bekam in Anerkennung ihrer Tätigkeit als dritte Bürgermeisterin ein Geschenk.

Abschließend sagte Wolfgang Grösch, dass man in den nächsten Wochen einen kommunalpolitischen Diskussionsabend abhalten werde. Dabei soll auch ausgelotet werden, wie die Mitglieder zu einer möglichen Wiederholung der gemeinsamen Kandidatenliste zur Gemeinderatswahl stehen.