Peter Ramsauer ist sich mit Vertretern von „Urlaub auf dem Bauernhof“ einig und fordert Öffnungsstrategien

„Vor Ostern waren wir noch zuversichtlich und haben Licht am Ende des Tunnels gesehen“ betonte Matthias Untermayer vom Moierhof in Truchtlaching, dem Ferienbauernhof am Chiemsee beim Ortstermin mit dem heimischen Wahlkreisabgeordneten Peter Ramsauer und fügte bitter hinzu: „Und jetzt heißt es Malle statt Chiemsee.“ Seit Monaten würden Einnahmen wegbrechen, Gästewünsche zur Buchung der hübschen, neu gestalteten Apartments müssten unter dem Druck der Corona-Beschränkungen abschlägig beschieden werden. „Und nun bricht uns auch noch das gesamte Ostergeschäft weg“ zeigte sich Untermayer frustriert.

Dabei könne man gerade mit dem Konzept von kleinen Apartments im Gegensatz zu großen Hotellobbys oder Speiseräumen bei dem Konzept von Urlaub auf dem Bauernhof große Risiken mit möglichen Corona-Ansteckungen vermeiden. „Wir Bauern sind vernünftige Leute und gehen mit der Thematik vorsichtig um“ betonte er und wies darauf hin, dass es jederzeit möglich sei, zwei Mal wöchentlich Corona-Tests bei den Gästen durchzuführen. Stattdessen müssten auch Stammgäste reservierte Buchungen absagen. Flugreisen in anderen Urlaubsregionen und volle Flieger seien nun statt dessen die Konsequenz, die er verärgert so beschrieb: „Das Infektionsgeschehen wird erhöht und wir müssen dann noch länger zusperren.“

 Thomas Schroll vom Staller Ferienhof in Seeon monierte, dass auch kleinere Betriebe immer mit den großen Hotels verglichen würden und den gleichen Restriktionen unterliegen würden. „Die Gefahr ist bei uns viel geringer“ betonte er. Wenn Gäste in ihren Ferienwohnungen sitzen sei das mit Risiken verbunden, die mit dem Aufenthalt in der eigenen Wohnung vergleichbar sei. Ergänzend wiesen sie darauf hin, dass es eine Korrelation zwischen Vermietung und Landwirtschaft gäbe. Bei den bei „Urlaub auf dem Bauernhof“ engagierten Betrieben trage der Betriebszweig der Vermietung zur Existenzsicherung bei.

„Die kleinstrukturierten Familienbetriebe dürfen nicht durch das Raster der Corona-Hilfen fallen und müssen auch anders als die großen Beherbergungsbetriebe gesehen werden“ betonte der heimische Bundestagsabgeordnete Peter Ramsauer.

Er sagte, dass er die Sorgen und Nöte der heimischen Gast- und Beherbergungsbetriebe ernst nähme: „Wir müssen alle vernünftigen Möglichkeiten der Öffnung ergreifen.“ Auch er sei der Überzeugung, dass Urlaub in der gezeigten Form im Inland möglich sei, ohne das Infektionsgeschehen anzuheizen. Er zeigte Verständnis für die Kritik über fehlende und verspätete Auszahlungen der Hilfen. Letztlich kriege man auch die finanziellen Engpässe der zigtausend Betriebe und Gewerbetreibenden nur dann hin, wenn wieder geöffnet werde. „Ressourcen nutzen, dann braucht man nicht über Hilfen reden“ so Bundesverkehrsminister a.D. Peter Ramsauer.

Im Nachgang übergaben die Gastgeber „ihrem“ Bundestagsabgeordneten einen Forderungskatalog für sicher abrufbare und realistische Hilfen für Urlaub auf dem Bauernhof, der ohne diese Hilfen keine Überlebenschance habe. Auch ein Schreiben, das als Hilferuf gemeinschaftlich an den Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder, Landtagspräsidentin Ilse Aigner, Landrat Siegfried Walch und jetzt dem heimischen Wahlkreisabgeordneten Peter Ramsauer gerichtet ist, geht in die Richtung und wurde ihm übergeben. Einig waren sich dabei alle Beteiligten, dass man ausdrücklich den 5-Stufen-Plan von Landrat Siegfried Walch unterstützt. „Ich stehe dahinter und unterstütze den Plan“ betonte Peter Ramsauer.