Bundesminister a. D. Peter Ramsauer kritisiert Änderungen in der Bundesförderung für effiziente Gebäude.

Das ab 28. Juli 2022 gestuft in Kraft tretende geänderte Förderprogramm (Bundesförderung für effiziente Gebäude, BEG)  war Thema am Rande des Politischen Frühschoppens in Bad Reichenhall. Unmut wurde auch dahingehend ausgesprochen, dass den Planern nicht viel Zeit zur Vorbereitung auf die Änderungen blieben. Die Neuerungen wurden am 27. Juli im Bundesanzeiger veröffentlicht und treten ab dem 28. Juli in Kraft. Mit diesem Schnellschuss wird nach dem Förderfiasko im Frühjahr erneut Vertrauen zerstört und die Planungssicherheit gefährdet. Durch niedrigere Förderkonditionen bei der Sanierung, komplizierte Antragsbedingungen und eine stark reduzierte Neubauförderung  werden viele Bauwillige Abstand nehmen, so meinten einige Versammlungsteilnehmer gegenüber Ramsauer.  Die Belastungen nehmen aufgrund der aktuellen Krise in vielen Haushalten stark zu. Wie sollen Eigentümer dann noch zusätzlich zur Sanierung motiviert werden, wenn die finanzielle Unterstützung kleiner wird oder ausbleibt? Insbesondere Hauseigentümer mit geringen und mittleren Einkommen sind deshalb auf die Sanierungsförderung angewiesen.

Auch Ramsauer sieht, die sofortige Absenkung der Fördersätze oder die Streichung einzelner Förderprogramme  alles andere als zielführend. Denn fest steht, dass durch die Konditionsverschlechterung noch weniger saniert und dementsprechend eingespart wird. Ramsauer: „Was wir aber aktuell brauchen, um den Wohnungsbau voranzubringen und die Sanierungsquoten zu erhöhen, sind verlässliche politische Rahmenbedingungen!“ Positiv sieht er aber, dass ein Heizungs-Tausch-Bonus für Gas-Heizkessel eingeführt wurde. Wer Förderung beantragen möchte und Fenster, Türen oder Heizkessel austauschen möchte, wendet sich an das BAFA, bei einer Komplettsanierung ist die staatliche Förderbank KfW zuständig.