Kliniken zukunftsfähig aufstellen, Versorgungslücken vermeiden
Peter Ramsauer im Dialog mit der Leitung der Kliniken Südostbayern AG
In einer außerordentlich schwierigen wirtschaftlichen Situation befinden sich bundesweit die meisten Krankenhäuser und Kliniken. Die stündliche Erhöhung der Defizite in Deutschland um über 570.000 Euro macht die prekäre Lage der Krankenhäuser deutlich. Laut Defizituhr der Deutschen Krankenhausgesellschaft ist seit dem Frühjahr des vergangenen Jahres ein Defizit in Höhe von 7,281 Milliarden Euro aufgelaufen. In dieser Woche traf sich MdB Peter Ramsauer mit dem Vorstandsvorsitzenden Dr. Uwe Gretscher und dem Leiter Medizin Verbund Dr. med. Stefan Paech der Kliniken zum Statusgespräch. Die beiden Kliniken-Vertreter sprachen über positive Zukunftsaussichten der Kliniken gerade auch im Hinblick auf die Umsetzung des Medizin-und Standortkonzepts KSOB 2.0, das viele Inhalte der bundesweit diskutierten Krankenhausreform antizipiert. Die Kliniken Südostbayern seien aber im bundesweiten Vergleich deutlich stärker belastet aus der Pandemie gekommen, was auch damit zusammenhängt, dass die Region über lange Zeit ein Hotspot für Corona war. Dennoch sei man von Seiten der Klinikleitung optimistisch gestimmt, was auch damit zusammenhängt, dass die beiden Landkreise Traunstein und Berchtesgadener Land als Gesellschafter mit ihren Kreistagen vollumfänglich hinter den Kliniken und der Sicherung der stationären Versorgung in der Region stehen würden. Die jetzt geplanten, teilweise über das bestehende (KSOB 2.0) hinausgehenden Veränderungen der Klinikstrukturen, könnten erhebliche Auswirkungen für die Bürger mit sich bringen. Dies müsse dem Bürger erklärt werden, betonte Dr. Uwe Gretscher.
Scharf kritisierte auch Bundesverkehrsminister a.D. Peter Ramsauer die geplanten Reformen unter dem derzeitigen Bundesgesundheitsminister: „Die zu erwartenden Klinikschließungen gleichen einem Kahlschlag! Das kann man politisch so nicht hinnehmen. Vieles, was da derzeit im Gesundheitsministerium in Berlin ausgebrütet wird, ist gegen den ländlichen Raum gerichtet und wird enorme Versorgungslücken mit sich bringen!“. Er wolle sich in jedem Fall für eine Stärkung der heimischen Kliniken Südostbayern AG einsetzen betonte er in dem Dialog, der klar machte, dass die Kliniken insbesondere die Gegenwart „durchstehen“ müssten und in Zukunft nicht mit einer Strukturveränderung belastet, werden dürften, die das hohe medizinische Niveau in den heimischen Kliniken gefährden.