Klares Statement pro Lebenshilfe-Werkstätten

Peter Ramsauer setzt sich für die Beibehaltung der bisherigen Strukturen und langfristig gesicherter staatlicher Finanzierungen ein

„Jeder Mensch ist etwas Besonderes – das achten und schätzen wir.“ Dieses Statement steht über der Tätigkeit der Chiemgau-Lebenshilfe-Werkstätten und ihren verschiedenen Standorten in Traunstein, Traunreut und Obing. Entsprechend hoch ist die Wertschätzung und Bedeutung der Arbeit der Lebenshilfe in der Bevölkerung und bei betroffenen Eltern wie Werkstätten-Geschäftsführer Dr. Jens Maceiczyk anlässlich eines Besuches des heimischen Bundestagsabgeordneten Peter Ramsauer betonte. Und das gelte auch für die Menschen, die dort einer auf sie individuell abgestimmten Beschäftigung nachgehen: „Es tut den Menschen gut hier zu arbeiten und ist gut für die Familien.“

Bundesverkehrsminister a.D.  Peter Ramsauer betonte seine positive Einstellung zu der Arbeit der Lebenshilfe mit ihren vielfältigen Bereichen in den Bereichen Wohnen und Arbeiten: „Die Lebenshilfe wird als ‚eine Marke‘ wahrgenommen. Die Arbeit ist von enormer Bedeutung und genießt meinen höchsten Respekt!“.

Die Gesprächspartner der Lebenshilfe zeigten sich über die Wertschätzung erfreut. Dennoch mache man sich Sorgen über den langfristigen Bestand der Einrichtungen und dem dauerhaften Anbieten der Leistungen auf dem seit Jahren angebotenen hohen Niveau; kommen doch gerade von Seiten des Europäischen Parlaments zunehmend kritische Stimmen, die diese Strukturen hinterfragen und einen Widerspruch zum 2006 von der UNO verabschiedeten und 2009 in Deutschland ratifizierten Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen sehen. Eine falsche Sichtweise, wie Jessica Stahl, von der Lebenshilfe betont, die für die Pädagogische Gesamtleitung der Lebenshilfe Werkstätten zuständig ist: „Wir geben den Schwächsten und Schwachen eine sinnvolle Tätigkeit und Tagesstruktur.“

„Nein“ zu einem mittelfristigen Ausschleichen des Bundes

Einig waren sich alle Beteiligten des Gesprächs, dass es über eine EU-Richtlinie nicht zu einem mittelfristigen Ausschleichen des Bundes aus der Finanzierung kommen dürfe, indem Neubauten künftig komplett abgelehnt werden und auch die Mittel für den nötigen Erhalt der bestehenden Gebäude und ihren erforderlichen Einrichtung verweigert werden. Veränderungen seien gut, aber bei einer Schließung dreht man die Uhr um 30 Jahre zurück“ waren sich die Gesprächspartner der Lebenshilfe mit dem CSU-Abgeordneten Peter Ramsauer einig.

Letztlich schaffe man für die Menschen, die in den Werkstätten der Lebenshilfe tätig sind, eine auf sie individuell angepasste Struktur im Arbeitsleben. Dass dabei in Traunreut eine pädagogische Betreuung, Berufsbildung, der Erwerb sozialer Kompetenzen neben erforderlichen medizinischen Leistungen wie beispielsweise Physiotherapie angeboten und genutzt werden runden das Angebot ab, das dazu Fahrten von und zum Wohnheim der Lebenshilfe in Traunstein mit beinhaltet. „Hier sind alle ‚To do’s“ beinhaltet“, betonte die pädagogische Leitung, Jessica Stahl.

Manchmal frägt man sich schon, ob die bei der EU-Kommission noch alle Tassen im Schrank haben: Nach einer EU-Richtlinie sollen künftig beschützende Werkstätten für Behinderte keinerlei öffentliche Förderung mehr erhalten. Haben die in der Brüsseler Kommission noch alle?, so Ramsauer.  Er konnte sich in den „Oderberger Werkstätten“ der Lebenshilfe davon überzeugen,  dass hier Mitmenschen mit Behinderung nicht nur eine Lebensperspektive gegeben wird, sondern auch Nestwärme, Zuneigung und Geborgenheit. Und ganz wesentlich: wo immer möglich, wird im Inklusionsbetrieb der erste Arbeitsmarkt angestrebt. Ramsauer sprach  beim anschließenden Rundgang durch die großräumigen Werkstätten am Standort Traunreut seinen Respekt für die Arbeit der Lebenshilfe für die „betroffenen“ Menschen aus. Ramsauer:  „An der Form des Angebots muss unbedingt festgehalten werden. Es darf nicht sein, dass – gerade auch den Tendenzen aus dem rot-grünen politischen Spektrum – nachgegeben wird, die diese mit Teils fragwürdigen Argumentationen befeuern. Ein Ausschleichen des Staates, durch eine mögliche Umsetzung eines entsprechenden Rechtsaktes der Europäischen Union darf es nicht geben. Ich werde mich im Rahmen meiner Abgeordnetentätigkeit in Berlin dagegen und für eine Beibehaltung der bisherigen Finanzierungsstruktur und den langfristigen Erhalt der Einrichtungen stark machen.“