„Berlin ist stetig im Werden!“, so begann Volker Bergander die Stadtrundfahrt durch Berlin. Auf Einladung von Bundesminister a. D. Dr. Peter Ramsauer erkundeten Mitglieder der CSU-Senionen-Union Traunstein und Berchtesgadener Land die Bundeshauptstadt. Kräne und Bauzäune fielen sofort den Teilnehmern der viertägigen politischen Informationsfahrt ins Auge. Neben einem Besuch im Reichstagsgebäude, der Teilnahme an einem Informationsvortrag über Arbeitsweise und Zusammensetzung des Deutschen Bundestags gab es ganz viel Geschichte, Kunst und Kultur zu sehen und zu erleben. Berlin hat 12 Bezirke und schon immer drei Straßen, so Bergander. „Eine zum Kaufen, eine zum Laufen und eine zum Saufen“! Die Stadtrundfahrt konzentrierte sich auf Berlin-Mitte, Prenzlauer Berg, Kreuzberg und Charlottenburg und wurde keine Minute langweilig.

Peter Ramsauer empfing die Besuchergruppe im Reichstagsgebäude, das das meist besuchteste Parlamentsgebäude der Welt ist. Ramsauer wurde 1990 für den Wahlkreis Traunstein/Berchtesgadener Land in den Deutschen Bundestag gewählt und sei der Politik nicht müde, erzählte er. In diesem Jahr wäre es sein 8. Wahlkampf. Allerdings was bedeute schon Wahlkampf. Es zähle die Arbeit insgesamt über die Legislaturperioden und so sei für ihn letztendlich immer Wahlkampf. Berliner Flughafen Schönefeld, Dieselskandal, Altersgerechtes Wohnen, Breitbandausbau auf dem Land waren die vorherrschenden Themen in der Diskussion. Ramsauer stellte klar: „Der Berliner Flughafen Schönefeld ist der acht größte Einzelflughafen in Deutschland!“

Die Medien würden ein Bild zeichnen, das nicht der Wahrheit entspreche, kritisierte Ramsauer. Tatsache sei, dass es allein am neuen Terminalgebäude hänge, das nicht fertig sei. Derzeit würde in Schönefeld noch vom alten Terminalgebäude abgefertigt. Der neue Flughafen als solcher sei aber längst in Betrieb. Zum Abgasskandal meinte Ramsauer, dass hier natürlich viel Druck aus USA auf die deutsche Autoindustrie ausgeübt werden würde. Der Schaden des Dieselskandals sei noch nicht zu ermessen, da gerade die deutsche Autoindustrie zum Wohlstand des Landes beigetragen habe und eine weltweite Spitzenstellung habe.

Ein besonderer Höhepunkt dieser Informationsreise war aber der Besuch in der Botschaft der Arabischen Republik Ägypten in Berlin. Botschafter Dr. Badr Abdelatty empfing die Besucher persönlich und führte die Gäste durch die Botschaft. Das Gebäude der ägyptischen Botschaft wurde von ägyptischen Architekten entworfen und durch deutsche Baufirmen erbaut. Im Design wurden viele Elemente der Geschichte und der Moderne gemischt. Im Eingangsbereich stellt eine eingemeißelte Botschaft die Herstellung von Wein im Alten Ägypten dar. Bereits im 4. Jahrtausend v. Chr. wurde vermutlich im syrisch-palästinischen Raum sorgfältig Wein hergestellt und war im Alten Ägypten ein Getränk der Oberschicht, wobei die Geschichte des Bieres noch weiter zurückgeht, so Botschafter Abdelatty.

Er bedankte sich bei Ramsauer für sein vielfältiges Engagement als Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses des Deutschen Bundestags und als Präsident der Ghorfa (Arabisch-Deutsche Vereinigung für Handel und Industrie e.V.). Die Ghorfa fördere die Kooperation deutscher und arabischer Unternehmen auf dem deutschen und arabischen Markt und verfüge über ein breites Netzwerk. Es gäbe viel Austausch mit Ramsauer mit dem Ziel einer langfristigen Erweiterung der Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zwischen beiden befreundeten Ländern.

Ein besonderes Erlebnis war dann der Besuch des persönlichen Bereichs des Botschafters. Sorgfältig ausgewählte Teppiche, Möbel und Bilder harmonieren miteinander. Und nicht zuletzt ist auch unsere Heimat in der Ägyptischen Botschaft mit einem Ölgebäude vom Chiemsee mit Blick auf die Fraueninsel vertreten.

Geschichte erlebten die Teilnehmer bei der Führung und dem Informationsgespräch im Deutschland Radio, früher RIAS (Rundfunk im amerikanischen Sektor). Als „freie Stimme der freien Welt“ sollte RIAS eine Funkbrücke für die Bürger der DDR in den Westen bilden. Sein Sendegebiet umfasste ganz Berlin und die DDR und der Empfang des Senders wurde von der SED zeitweise unter Strafe gestellt. „Ein Wahnsinn“!, damals die Zeit mit dem eisernen Vorhang, meinten einige Teilnehmer beim Verlassen des Senders.

Der Besuch der Ausstellung „Wege, Irrwege, Umwege – Die Entwicklung der parlamentarischen Demokratie in Deutschland“ im Deutschen Dom, der Besuch des Denkmals für die ermordeten Juden Europas und eine Schifffahrt auf der Spree rundeten das Programm ab.