Dr. Peter Ramsauer im Dialog mit dem Berchtesgadener Land Wirtschaftsservice – massive Auswirkungen in den kommenden Monaten erwartet

„In der Krise hat Kirchturmdenken keinen Platz. Jetzt wo die Wirtschaft gegen die Wand gefahren ist, ist es umso wichtiger dass alle an einem Strang ziehen“ waren sich der heimische Bundestagsabgeordnete Dr. Peter Ramsauer und der Geschäftsführer des Berchtesgadener Land Wirtschaftsservice Dr. Thomas Birner beim gemeinsamen Dialog zur aktuellen Situation der heimischen Wirtschaft und in der bundesweiten Betrachtung der dramatischen wirtschaftlichen Folgen einig. Dr. Thomas Birner berichtete bei dem kürzlich in Freilassing stattgefundenen Dialogtreffen von den umfangreichen Maßnahmen die man beim Wirtschaftsservice innerhalb kürzester Zeit ergriffen habe um den heimischen Betrieben in der Krise zur Seite zu stehen. Die eingerichtet Hotline war an sieben Tagen von 7 bis 22 Uhr besetzt und wurde intensivst genutzt. „Auch ich bin mit Anrufen überrollt worden“ schilderte Dr. Peter Ramsauer den hohen Gesprächsbedarf der heimischen Unternehmer denen man mit allen Möglichkeiten geholfen hat und immer noch und weiterhin zur Seite steht. „Die Firmen sind unverschuldet in die Krise gekommen, sie brauchen vor allem jetzt unsere volle Unterstützung. Sonst ist der Schaden für unser Land und die Menschen über Jahre hinaus nicht mehr reparabel“ sagte der Bundesverkehrsminister a.D..

„Die große Welle kommt noch“

Waren sich in ihrem Dialog einig, dass die Bemühungen für die heimische Wirtschaft mit diversen Förderungsmaßnahmen gegen die negativen Auswirkungen der Coronakrise aufrecht erhalten werden müssten: MdB Dr. Peter Ramsauer (links) und der Geschäftsführer des Berchtesgadener Land Wirtschaftsservice Dr. Thomas Birner.

Dr. Thomas Birner betonte, dass die Wirtschaftsförderungen vor Ort zentrale Anlaufstellen für die Unternehmer sind und schilderte die Unzufriedenheit über die Umsetzung der Soforthilfe, die er zusammen mit den drei weiteren Wirtschaftsförderungen, der Wirtschaftsförderung Traunstein, der KUS Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm und der SMG Standortmarketing-Gesellschaft Landkreis Miesbach unter anderem dem Bayerischen Wirtschaftsminister und der Regierung von Oberbayern übermittelte. Es sei wichtig, dass man aus Fehlern der vergangenen Monate lerne. Dies gelte umso mehr auch deshalb weil beide Gesprächspartner dramatische Auswirkungen für die heimische Wirtschaft und über die Region hinaus unabhängig einer möglichen zweiten Coronawelle für den Herbst beziehungsweise das Frühjahr kommenden Jahres erwarten. „Die große Welle kommt erst noch“ war das sorgenvolle gemeinsame Credo.

Forderungen in Richtung des Bundes richtete Dr. Birner im Zusammenhang mit einem vorgeschlagenen Förderprogramm analog des Mittelstand-Digital für konkrete Aufbauprojekte vor Ort. Das bundesweite anzusetzende Volumen bezifferte er mit 400 Millionen Euro. Die Kosten für den Bund lägen hier bei einem Fünfzigstel der Mehrwertsteuersenkung, die erwarteten langfristig positiven Auswirkungen für die Wirtschaft seien jedoch viel höher anzusetzen. Weiter warb er für eine Task Force mit Vertretern wichtiger Wirtschaftsförderungen aus den Bundesländern sowie mit dem Wirtschaftsministerium mit dem Ziel der Abstimmung der Sinnhaftigkeit von Förderprogrammen. „Und natürlich vor allem einer praxistauglichen Umsetzung“ so der Geschäftsführer, der genau dies ja auch in seinem oben erwähnten Schreiben auf Landesebene moniert hatte.

Dr. Peter Ramsauer zeigte sich erfreut über die hohe Kompetenz mit der man beim Wirtschaftsservice auf die Krise reagiere und man „dort mit nachhaltigen Konzepten den heimischen Unternehmern mit Rat und Tat zur Seite steht“, so der  Ausschussvorsitzende für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung des Deutschen Bundestages.

Begeistert zeigten sich beide, dass das Unternehmensnetzwerk „Verantwortungsvoll Wirtschaften“ des Berchtesgadener Landes mit dem renommierten Preis „Projekt Nachhaltigkeit“ des Rats für Nachhaltige Entwicklung (RNE) der Bundesregierung unter 372 eingereichten Projekten mit ausgezeichnet wurde (wir berichteten). Nachhaltiges Wirtschaften müsse in und auch nach der Coronazeit Trumpf sein, waren sich beide Dialogpartner bei dem Gespräch in Freilassing einig.