Virtueller Stammtisch mit MdB Peter Ramsauer via Facebook übertragen – starke Resonanz und Bürgerbeteiligung
Landkreis. „Unter coronafreien Bedingungen wäre ich jetzt landauf landab zu politischen Präsenzveranstaltungen in den beiden Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land in den Ortsverbänden unterwegs, die gerade auch vor anstehenden Bundestagswahlen stets gut besucht waren“, betonte der heimische Bundestagsabgeordnete Peter Ramsauer am Freitag Abend vor dem ersten Stammtisch des Jahres. Bekanntermaßen macht die Corona-Pandemie aber seit Monaten den politischen Präsenzveranstaltungen einen Strich durch die Rechnung. Und so fand der Stammtisch am Freitag nur virtuell statt. Bier und Brezen inklusive – und jede Menge Teilnehmer, die virtuell mitdiskutieren und ihre Fragen stellen wollten, wenn es um regionale politische Themen, aber auch bundes- und weltpolitische Themen ging. Verständlicherweise und der aktuellen Situation geschuldet drehte sich natürlich viel um die Auswirkungen der Coronakrise und wie man gemeinsam einen Weg aus der Krise findet.
„Fragt was euch interessiert; heute ist inhaltlich alles erlaubt“ betonte Moderator und CSU-Kreisgeschäftsführer Konrad Baur zum Auftakt, der sich zusammen mit dem vornominierten CSU-Bundestagskandidaten Peter Ramsauer am Ende des gut einstündigen Stammtisches über fast 700 Aufrufe und über 80 Kommentaren und Fragen zu dem live via Facebook übertragenen Stammtisches freuen konnte. Das Interesse nach dem Stammtisch und den angesprochenen Themen war auch nach Beendigung der Liveübertrag ungebrochen, was die ansteigenden Besucherzahlen und die weiteren Kommentare zeigten.
Der Bundesverkehrsminister a.D. Peter Ramsauer hatte so manche „politische Stammtischgeschichte“ unter dem Stichwort „Realsatire“ mitgebracht, zu denen auch geschmunzelt und gelacht wurde. Generell überwiegten aber die nachdenklich-besorgten Töne, als er auf die vielen Anfragen und verzweifelten Anrufe rund um die Coronapandemie einging, die ihn praktisch täglich in seinem Wahlkreisbüro erreichen würden. „Manche Gespräche haben schon fast einen seelsorgerlichen Charakter“ ,so der heimische Wahlkreisabgeordnete. Es müsse ein Weg zurück in die Normalität gefunden werden, war seine Forderung. Das Konzept „Fünf Schritte aus der Pandemie“, das Traunsteins Landrat Siegfried Walch vor wenigen Tagen vorgelegt hab, unterstütze er voll und ganz und habe dies auch an wichtigen Stellen im politischen Berlin angebracht. „Dank und Anerkennung für diesen sehr guten Wegweiser“ war sein Credo zu der Ausarbeitung des Traunsteiner Landrates.
Die Zuhörer und –seher konnten in der Live-Schalte ihre Fragen direkt online stellen; eine Auswahl – mehr lies die bewusst auf eine Stunde Übertragung begrenzte Zeit nicht zu – wurden von Moderator Konrad Baur aufgegriffen und dem heimischen Bundestagsabgeordneten gestellt. So wie beispielsweise Klaus Gräbeldinger anmahnte, dass man im Zusammenhang mit dem Beherbergungsverbot die Kleinvermieter (Vermieter ohne Gewerbeschein) nicht bei den Corona-Hilfsprogrammen vergessen dürfe. Ramsauer ging hier auf den neuen Härtefallfonds ein und machte deutlich, dass die Einnahmen für viele elementarer Bestandteil ihres Lebensunterhaltes sei. „Die haben das gleiche Anrecht auf Hilfe.“ Mit Toni Stadelmann war er sich einig, dass es nicht sein könne, dass Urlaub auf Mallorca erlaubt sei, heimische kleinen Vermieter jedoch die Vermietung verwehrt werde. Christine Schwaiger machte in ihrem Kommentar zur Veranstaltung darauf aufmerksam, dass das Berchtesgadener Land den längsten Lockdown in Deutschland habe. Hier fehle inzwischen der Rückhalt der Bevölkerung, Bürger würden in den Untergrund gehen um sich privat zu treffen. „Stammtisch-Redner“ Peter Ramsauer, zeigte Verständnis für die Menschen im Landkreis, die seit dem 20. Oktober mit Deutschlands längstem Lockdown konfrontiert seien.
Alois Schwarzhuber wollte wissen, welchen Standpunkt Peter Ramsauer bei der Frage nach einem Tempolimit 130 auf den Autobahnen vertrete. Dessen Position ist klar: „Der Kampf ums Tempolimit auf den Autobahnen ist Unsinn. Mit mir wird es das nicht geben. Die Autobahnen sind die sichersten Straßen.“ Viele andere Themen wurden beim 1.virtuellen Stammtisch angerissen und besprochen: Ganz gleich ob es um die mobilen Antriebe der Zukunft ging, um das Lieferkettengesetz, Unterstützung für kleine Handwerksbetriebe, dem Stand nach dem 6-spurigen A8-Ausbau, geforderte Grenzöffnungen mit Tirol oder um die Projekte, die im Rahmen der früheren „Entwicklungshilfe“ laufen, für die Peter Ramsauer als Vorsitzender des Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung des Deutschen Bundestages mit Verantwortung trägt. Bürger waren dabei um Antworten auf ihre Fragen zu erhalten und beteiligten sich am Stammtischgespräch wie in der „realen“ Welt – aber pandemiegeschuldet eben virtuell. Dass die vielen Themen bei der zeitlichen Begrenzung auf eine Stunde Live-Schalte und der regen Beteiligung zum Teil nur angerissen werden konnten war klar. Moderator Konrad Baur und Bundestagsabgeordneter Peter Ramsauer betonten, dass ihnen das gewählte Format sichtlich Spaß gemacht habe und dass es demnächst eine Fortsetzung des virtuellen Stammtisches geben werde, wenngleich das „wohlverdiente“ Weißbier und die knackfrischen Brezen zum Schluss der Abendveranstaltung in gemeinsamer Runde halt doch vollmundiger schmecken würden als im geordneten „Gewirr“ von Kabel, Fernsehkameras, Mischpulten und Bildschirmen.