Breite Themenpalette angesprochen – Aufruf das persönliche Wahlrecht zu nutzen

Seebruck. Abklingende sommerliche Temperaturen und aufziehende Gewitter, trotzdem eine herrliche und atemberaubende Landschaft am Bayerischen Meer, dem Chiemsee, der bilderbuchmäßig wie geschaffen für den Leitsatz „Die Landschaft ist ein Geschenk Gottes, der Rest ist harte Arbeit“, ist. Das war das Umfeld, das die vielen Besucher vorfanden, die am Donnerstag Abend zum Sommergespräch mit Dr. Peter Ramsauer ins Strandbad nach Seebruck kamen, das von den beiden CSU Ortsverbänden Chieming und Seebruck ausgerichtet wurde.
Der heimische Bundestagsabgeordnete, der in diesen Tagen zu vielen Terminen im Wahlkreis unterwegs ist, nahm sich viel Zeit für die Anwesenden, um von weltpolitischen Themen bis lokale vor Ort-Themen Rede und Antwort zu stehen. In der moderierten, gut zweieinhalbstündigen Veranstaltung stellte er sich den Fragen der Besucher – darunter waren auch wieder viele Urlaubsgäste.
„Er ist unser Bundestagsabgeordneter und unser Direktkandidat der CSU. Der Peter ist einer von uns“,  betonte der Seebrucker CSU-Ortsvorsitzender Sepp Daxenberger an die vielen Anwesenden gerichtet, was der Vorsitzende des Bundestags-Ausschusses für Wirtschaft und Energie, Dr. Peter Ramsauer in seinen Ausführungen locker kommentierte: „Geschadet haben die letzten 27 Jahre der Region nun wahrlich nicht.“ Hat er doch gerade in seiner Zeit als Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung unter anderem viele Verkehrsprojekte in der Region maßgeblich vorangetrieben, wofür sich eine Reihe von Bürgern im Rahmen der Veranstaltung bedankte.
Er hielt zu Beginn des Sommergesprächs ein Plädoyer für das heimische Handwerk. „Der Mensch beginnt nicht erst beim Abitur“ sagte der gelernte Müllermeister, der die Bedeutung der beruflichen Bildung herausstellte, und diese auf eine Stufe mit der akademischen Bildung stellte.
Tourismus: Investitionen in die Zukunft sind nötig
Er machte deutlich, dass die steigenden Belegungszahlen auch mit eher unerfreulichen weltpolitischen Entwicklungen zu tun habe, wie er am Beispiel der Türkei erläuterte. „Ausgebucht“ sei auch deshalb kein Fremdwort für die heimischen Tourismusbetriebe, weil es in einer Reihe von traditionellen Urlaubszielen krisle. „Aber man darf sich darauf nicht ausruhen.“ Es sei wichtig, zwischen Sankt Bartholomäus und der Fraueninsel Investitionen in die Zukunft zu tätigen.
Plädoyer für den ländlichen Raum
Ein klares Statement gab er zum ländlichen Raum ab. Die Politik dürfe den Fokus nicht nur auf die Metropolen legen. Dies gelte auch für den Ausbau der Infrastruktur. Er stehe für einen konsequenten Ausbau der heimischen Infrastruktur in einem europäischen Gefüge zur Sicherung der heimischen Wettbewerbsfähigkeit und wo erforderlich insbesondere auch zur Entlastung der Bürger. Auch der digitale Ausbau müsse vorangetrieben werden.
Zur Thematik der aktuellen Kritik an Dieselfahrzeugen machte er seine Position deutlich: Hier werde auch gerade von amerikanischer Seite aus Stimmung gegen die Deutsche Wirtschaft gemacht. „Wir bauen die besten Dieselmotoren in der Welt.“ Man brauche die Dieseltechnik – gerade auch mit Blick auf Nutzfahrzeuge. „Ich wehre mich gegen das Diesel-Bashing. Das ist anders motiviert, als es etikettiert ist.“  Daneben sei es selbstverständlich wichtig, auch die Elektrofahrzeuge in der Breite weiter zu platzieren. Er betonte: „Ich habe meinen Amtseid nicht auf die amerikanische Automobilindustrie abgeleistet, sondern zum Wohle des Deutschen Volkes.“
Weitere Themen waren die Steuerpolitik, Europa regionale Baumaßnahmen wie auch die Behinderung notwendiger Bauprojekte durch überbordende Naturschutzverordnungen und -gesetze, die er scharf kritisierte. Klare Statements Dr. Peter Ramsauers zur Asylpolitik folgten ebenso wie zur Inneren Sicherheit, für die Bayern im Vergleich zu den weiteren Bundesländern vorbildlich dastehe.
Steuern runter, Schulden zurückführen
Gerade zum Thema Steuern sagte er, dass trotz guter Einnahmen des Staates, die Reduzierung der Schulden weiter Priorität habe. Der Dreiklang heiße für ihn und auch die CSU, dass Überschüsse von Vornherein bei den Steuerzahlern verbleiben sollten. Steuerentlastungen müssten kommen. „Der Soli muss weg“ war seine klar definierte Forderung, die von lang anhaltendem Applaus begleitet wurde. Altschulden der öffentlichen Hand sollten daneben weiter zurückgeführt werden.
Dass dem heimischen Bundestagsabgeordneten für seine Arbeit viel Lob zu Teil wurde, machte die Abendmoderatorin Claudia Siemers deutlich, die aus einem Zeitungsbericht zitierte, in dem ein SPD-Stadtrat aus der Region parteiübergreifend ein umfassendes Lob für den Bundesminister a.D. aussprach.
Unentschlossene Wähler
„Das Unsinnigste ist, einen Wahl-O-Mat zu befragen.“ Er ermutigte die Anwesenden, zu hinterfragen, wer die christlichen Grundwerte am Besten vertrete. Wer wolle, dass diese Positionen auch in Berlin und Brüssel entsprechendes Gewicht habe, komme nicht daran vorbei, der Christlich-Sozialen Union mit seiner Wahlstimme entsprechende Unterstützung zu geben, die eine Politik der Vernunft und des Augenmaßes vertrete. Aber in jedem Fall gelte: „Wer nicht wählt, hinterlässt seine Zukunft anderen“ warb er dafür, dass Nichtwähler ihr Wahlrecht nutzen am Wahltag nutzen.
Dass die vielen Besucher in dem Bundesminister a.D. Den richtigen Gesprächspartner gefunden hatten, unterstrich auch die lang anhaltende Diskussion, die dem zuvor moderierten Vortrag Dr. Peter Ramsauers folgte.
Die Verbundenheit mit der bayerischen Kultur und Tradition wurde auch durch die musikalische Unterstützung deutlich. Die mit voller Besetzung gekommene Traunwalchener Blaskapelle sorgte für den richtigen Ton.