Acht Wochen lang für einen Abgeordneten arbeiten, diese Erfahrung durfte in den vergangenen zwei Monaten Hannah Lotze aus Ainring machen. Die Jurastudentin leistete in den Semesterferien ein Pflichtpraktikum beim hiesigen Bundestagsabgeordneten Dr. Peter Ramsauer in seinem Berliner Büro ab.

Neben den alltäglich anfallenden Arbeiten, wie Beantwortung von Bürgeranliegen oder Vorbereitung von Reden hatte die 20-jährige auch Gelegenheit Ramsauer auf Termine zu begleiten, so war sie beispielsweise auf einer Sitzung des Wirtschaftsrates der CDU dabei und durfte zu einer Besprechung mit dem Generalsekretär der deutsch-arabischen Handelskammer Ghorfa, deren Präsident Peter Ramsauer ist, mitkommen.

„Man hat schon gemerkt, wie voll der Terminkalender ist. Mal länger auf einer Veranstaltung zu bleiben und sich mit den Leuten zu unterhalten, ist kaum möglich, weil ja dann schon der nächste Termin ansteht“, so Hannah Lotze.

Weiter konnte die Praktikantin den Sitzungen des Ausschusses für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung folgen, der von Peter Ramsauer geleitet wird. Insgesamt erlebte sie vier intensive Sitzungswochen in Berlin und konnte auch zweimal zu den Regierungserklärungen der Kanzlerin und des neuen Bundesinnenministers Horst Seehofer ins Plenum gehen. „Besonders spannend waren natürlich die Ereignisse rund um die Unterzeichnung des Koalitionsvertrages, die ich live beobachten konnte, und die Regierungsbildung“, berichtet die Praktikantin. Was ihr anfangs noch ungewöhnlich vorkam, war am Ende des Praktikums dann zur Normalität geworden:

„All die Politiker, die man vom Fernsehen oder maximal von großen Veranstaltungen kennt, trifft man hier auf dem Weg zur Sitzung oder zum Mittagessen.“ So sei sie beispielsweise Martin Schulz, Claudia Roth, Jens Spahn und einmal sogar Angela Merkel auf dem Gang begegnet. Insgesamt zieht Hannah Lotze, selbst aktives Mitglied der Jungen Union, ein positives Fazit: „Es waren sehr interessante, abwechslungsreiche Wochen, die ich hier erlebt habe. Ich glaube, vielen ist gar nicht bewusst, wie viel Arbeit und Zeit in der Abgeordnetentätigkeit steckt und was auch die Büros in Berlin wie im Wahlkreis leisten.“ Ob sie sich selbst einmal einen solchen Beruf vorstellen kann, weiß die Studentin noch nicht: „Erst möchte ich mein Studium abschließen, dann sieht man weiter.“